Jetzt im Sommer suchen sie uns wieder heim: Lästige kleine Plagegeister, die uns nachts nicht schlafen lassen oder den Verzehr so mancher Leckerei im Freien verleiden. Kurios: LED-Lampen können dagegen helfen – zumindest in den Abendstunden. Denn im Gegensatz zu Hochdruck-Quecksilberdampflampen und Co. locken sie kaum Insekten an.
Verwenden wir speziell in lauen Sommernächten LED-Lampen, hat das also gleich zwei Vorteile:
- Wir werden von geflügelten Quälgeistern weitgehend in Ruhe gelassen
- Wir leisten einen Beitrag dazu, dass nicht Millionen von nachtaktiven Insekten sinnlos in den Tod fliegen – denn auch wenn sie manchmal nerven sind sie doch Lebewesen, die für das Ökosystem enorm wichtig sind.
Warum sind LED-Leuchtmittel insektenfreundlich und andere Lampen nicht?
Hinter dem Geheimnis ihrer „insektenabschreckenden“ Wirkung stecken die Wellenlängen von LED-Lampen. Die Facettenaugen von Insekten reagieren sehr empfindlich auf ultraviolette Strahlung (UV) und kürzere Wellenlängen im Violett-, Blau- und Grünbereich (etwa 350 bis 550 nm). Deshalb erkennen sie weißes Licht mit einem hohen Blau- und Ultraviolett-Anteil besonders gut und fühlen sich davon angezogen – und das umso stärker, je heller die Strahlung ist. Bei LED-Lampen gibt es diesen Ultraviolett-Bereich gar nicht, daher besteht hier schon einmal weniger Gefahr.
Eine Rolle spielt aber auch der Abstrahlwinkel. Der ist bei LED klar begrenzt. Bedeutet: LED geben ihr Licht nicht querbeet in alle Richtungen ab, sondern ganz gezielt nach unten. So entsteht kein Streulicht, was Insekten wegen seiner Signalwirkung auch aus großer Entfernung anlockt und letztendlich in den Tod reißt.
Außenbeleuchtung lenkt Insekten von ihrer mondabhängigen Flugbahn ab
Wer sich an dieser Stelle jetzt fragt, warum Insekten überhaupt immer zum Licht wollen: Das hängt mit ihrer Orientierung zusammen. Um sich im Gelände zurechtzufinden, orientieren sie sich am hellsten Punkt des nächtlichen Himmels – dem Mond. Dafür halten Sie einen Kurs im Winkel von ca. 40°. Das Problem mit Laternen im Spektralbereich von 350-550nm ist, dass sie von Insekten noch heller wahrgenommen werden, als der Mond. Deshalb verlassen sie ihre natürliche Flugbahn, um sich fortan an der (Straßen)Laterne zu orientieren. Diese ist allerdings viel näher, sodass die Bemühung, den Winkel zur Lampe zu halten dazu führt, dass das Insekt diese umkreist, ihr immer näher kommt und irgendwann aus Orientierungslosigkeit oder Erschöpfung hineinfliegt und dort zugrundegeht.
Warmweiße LED am insektenfreundlichsten
Zu genau diesem Thema hat der LED-Hersteller LEDON im Sommer 2013 eine Studie beauftragt. Hierin untersuchte der Innsbrucker Insektenforscher Dr. DI Karel Cerny mehrere Wochen lang drei haushaltsübliche Leuchtmittel auf ihre Anziehungskraft auf Insekten: Eine Eco-Halogenglühlampe, eine Kompaktleuchtstofflampe sowie einer LED-Lampe mit vergleichbaren lichttechnischen Eigenschaften. Klares Ergebnis: Die LED mit der warmweißer Farbtemperatur lockte die wenigsten Tiere an und ist somit die insektenfreundlichste Wahl für Straße, Haus und Garten.