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Bei Philips gehen die Lichter aus. Zumindest für die Philips-LED- und Autobeleuchtungssparte. Das 124-jährige Unternehmen, das mit der Entwicklung der Glühbirne groß geworden ist, trennt sich von seiner traditionsreichen Beleuchtungssparte und beendet damit eine Ära.

Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass Philips sich gerade von seiner Beleuchtungssparte trennt, soll sich das LED-Geschäft nach einer aktuellen McKinsey-Studie bis 2020 mehr als verfünffachen. Diese Prognose stützen auch die vergangene Geschäftszahlen: 2001 erwirtschaftetet Philips über Auto- und LED-Leuchtmittel 16 Prozent seines Konzernumsatzes, 2013 waren es schon nahezu 37 Prozent. Trotzdem: Der Konkurrenzdruck bei LED-Beleuchtung ist dank niedriger Einstiegshürden immens. Die Reaktion des Konzerns: Eine radikale Umstrukturierung.

Ein Käufer für die LED-Sparte ist mit der chinesisch-amerikanischen Investorengruppe Konsortiums GO Scale Capital bereits gefunden. Für rund 3 Milliarden US-Dollar übernimmt er das Geschäft mit LED-Leuchten und Leuchten für Autos zu 80,1 Prozent, die restlichen Anteile verbleiben bei Royal Philips Electronics NV.

Auch der restliche Teil der Lichtsparte, wie Beleuchtungssysteme für Büros oder Gemeinden soll folgen.

Trotzdem: Mit der Transaktion hat die Stunde der Philips-LED nicht geschlagen. Denn Ziel der Umstrukturierung ist eine Aufspaltung des Philips-Konzerns in zwei eigenständige Unternehmen – Verbraucherelektronik & Gesundheit und Beleuchtung. Der Name für das Beleuchtungsunternehmen: Lumileds. Beide, hofft der Konzern, werden in ihren Märkten führend sein.

Das neue Licht-Unternehmen Lumileds soll bis 2016 auf eigenen Füßen stehen. Philips selbst will zwar Abnehmer von Lumileds bleiben, sich aber künftig stärker auf das Medizingeschäft fokussieren. Zu den Abnehmern aus der Autobranche gehören beispielsweise BMW und Volkswagen.